Bauchronik zum neuen Schützenhaus
In der Mitgliederversammlung am 25. Februar 1994 wurde das endgültige Startzeichen zum Baubeginn des Schützenhauses und der Schießanlagen gegeben. Um die im Zusammenhang mit den Bauarbeiten entstehenden Fragen, die Organisation des Bauablaufes und viele Dinge mehr reibungslos zu koordinieren wurde ein Bauausschuß bestellt, der auch die entsprechenden Kompetenzen erhielt. In diesen Ausschuß wurden berufen:
Vorsitzender | Siegfried Keller | |
Oberbauleitung | Architekt Karl Halmer | |
Beiräte | Karl Nolle | |
Horst Borneck | ||
Pius Veeser | ||
Schriftführer | Peter Gersthofer | |
Finanzen und Abrechnungen | Josef Bohler | |
Peter Gersthofer | ||
Artur Zeh |
Insgesamt ist dieses Gremium 17 mal zu Besprechungen und Beratungen zusammengekommen, neben den Sitzungen der gesamten Vorstandschaft. Die vielen sonst noch erforderlich gewordenen Besprechungen und Einzelgespräche können gar nicht aufgezählt werden.
Bevor jedoch mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden konnte, waren noch schießtechnische Fragen abzuklären. Zu diesem Zweck begaben sich am 16. Juni1994 Architekt Halmer, Josef Bohler und Pius Veeser zu einem Gespräch nach Tübingen, um zusammen mit Herrn Kiefer von der dortigen Landespolizeidirektion die noch offenen Fragen zu klären. Die Gemeinde Wald ließ am 14. Juli 1994 den Wasseranschluß herstellen und endlich konnte am 16. Juli 1994 der erste Spatenstich für den lang ersehnten Neubau getätigt werden. Ein wirklich historischer Augenblick. In den folgenden Tagen verlegten die Vereinsmitglieder Wasser-, Strom und Telefonleitungen und erstellten eine Bauhütte. Nachdem am 28. Juli 1994 eine Teilbaufreigabe durch das Landratsamt Sigmaringen erteilt wurde, konnte mit den eigentlichen Arbeiten am Bau begonnen werden. Nun wurden Fundamente ausgehoben und eingeschalt (der erste Betonwagen fuhr am 23. August 1994 auf die Baustelle), die Bodenplatte wurde betoniert. In den folgenden Wochen konnten bereits die Außen- und Zwischenwände sowie sämtliche Stürze und Träger mit einem ausgezeichnet eingespielten Team von Fachkennern und zahlreichen Helfern betoniert und gemauert werden. Bald schon nahm der Zimmermann seine Arbeit auf und am 3. Dezember 1994 wurde die Richttanne befestigt. Nachdem am 17. Dezember 1994 an einem Tag das Dach eingedeckt werden konnte, es waren 30 Helfer an der Arbeit, wurde am 30. Dezember 1994 ein zünftiges aber auch wohlverdientes Richtfest gefeiert.
In den folgenden Monaten vollzog sich der Innenausbau. Wasser-, Abwasser- und Heizungsleitungen wurden verlegt. Isolierungen und Verschalungen eingebaut und die Elektroarbeiten in den Innenräumen weitgehendst abgeschlossen. Ab dem 20. Mai 1995 traten die Gipser in Aktion. Schon am 1. Juli 1995 wurde in allen Räumen der Estrich eingebracht. Nun ging es an die Deckenverschalungen und das Versetzen der Türen, wobei die Schreiner ihr Können unter Beweis stellten. Sanitär- und Küchenwände wurden gefliest und in mühsamer aber perfekter Kleinarbeit wurde die bewegliche Trennwand zwischen Gast- und Luftgewehrraum hergestellt und eingebaut. Zur Ausschmückung des Gastraumes wurde in diese Wand das Schützenemblem eingefräst. Als nächstes wurden die Bodenfliesen in Küche, WC und Flur verlegt. Am 7. Oktober 1995 konnten die komplette Einbauküche montiert und anschließend die Möbel für den Gastraum aufgestellt werden. Die Innenausbauarbeiten waren soweit abgeschlossen, daß am 18. Oktober 1995 die baurechtliche Abnahme durch das Landratsamt Sigmaringen vorgenommen wurde. Nun war es für die Luftgewehrschützen wichtig, den Luftgewehrraum fertigzustellen. Der Einbau der 8 Zuganlagen mit sämtlichem Zubehör einschließlich entsprechender Beleuchtung der Zielscheiben und mit Kugelfang erfolgte umgehend. Am 16. November 1995 haben Herr Rönspieß vom Landratsamt Sigmaringen und Herr Erath als Schießsachverständiger der Polizeidirektion Ravensburg die Luftgewehranlagen abgenommen und es wurde die erforderliche Betriebserlaubnis erteilt. Anschließend wurden die Arbeiten an den übrigen Außenanlagen in Angriff genommen. Mit den Beton- und Maurerarbeiten an der großen Schutzmauer zwischen KK- und Pistolenanlage wurde begonnen. Sie hat eine Länge von rd. 50 m und eine Höhe von bis zu 3 m. Bei diesen Arbeiten waren gleichzeitig die Aussparungen für das Einlegen der Schußblenden zu berücksichtigen. Zur gleichen Zeit wurde der Eingangsbereich mit Pflaster versehen und der Parkplatz überkiest. Im Laufe des Dezember 1995 konnten noch der Waffen- und der Wertungsraum fertiggestellt werden.
Mit Beginn des Jahres 1996 wurden die Arbeiten an der KK- und der Pistolenanlage aufgenommen. Die vorgeschriebene und erforderliche Bepflanzung an den Böschungen fand am 27. April 1996 statt. Nicht weniger als 190 Pflanzen kamen an diesem Tag in den Boden. Unter Mitwirkung zahlreicher Hilfskräfte und des bewährten Maurerteams wurde im Mai 1996 der Außenputz angebracht, die Blenden für KK- und Pistolenbahnen wurden konstruiert und fachgerecht eingebaut und außerdem die Schalldämmung einschließlich Verschalungen und Sichtblenden angebracht, wobei manche technischen Schwierigkeiten zu bewältigen waren. Der Außenputz und die sichtbare Holzkonstruktion im Eingangsbereich mußten noch gestrichen werden. Außerdem wurden die Böschungen der Schießbahnen abgeschrägt und deren Bodenflächen eingeebnet und eingesät. Diese Arbeiten füllten den Monat Juni 1996 aus. Die Zeit drängte so langsam und die schießrechtliche Betriebserlaubnis für die KK- und die Pistolenbahnen mußte noch vor der offiziellen Einweihung vorliegen. Mit Hochdruck wurden nun im Monat Juli 1996 die Arbeiten zur Herstellung der Abschlußmauern am Ende der Schieß-bahnen einschließlich der Konstruktionen für die Zug- und Scheibenanlagen angepackt.
Dabei erhielten gleichzeitig die technischen Einrichtungen einschließlich der Kugelfänge in der Pistolenanlage eine Dachkonstruktion. Der August 1996 war angefüllt mit Rest- und Schlußarbeiten. Der notwendige Zaun um die gesamte Anlage wurde aufgestellt, der Parkplatz erhielt nochmals eine Kiesdecke und in der KK - Anlage wurden die erforderlichen Stände sowie die 6 Zuganlagen eingebaut. Auch in der Pistolenanlage mit ihren 7 Schießbahnen wurden die entspr. Scheibenanlagen montiert und elektrisch angeschlossen. Sämtliche Arbeiten sind nun entspr. den Bedingungen und Auflagen der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung des Landratsamtes Sigmaringen vom 6. August 1996 durchgeführt worden.
Alles ist nun voll funktionsfähig und für die offizielle Übergabe an die Schützen bestens hergerichtet. Die baurechtliche Abnahme der Anlagen wurde am 28. August 1996 durch das Landratsamt Sigmaringen vorgenommen, wobei keine Beanstandungen festgestellt wurden. Die für die Schützen wohl wichtigste Amtshandlung dürfte die schießtechnische Abnahme der Anlagen gewesen sein. Diese erfolgte durch das Landratsamt Sigmaringen zusammen mit dem schießtechnischen Sachverständigen der Polizeidirektion Ravensburg am 30. August 1996. Die beiden Herren Rönspies und Erath, welche eine eingehende Schlußbesichtigung vorgenommen haben, erteilten noch am gleichen Tag die mündliche Erlaubnis zur sofortigen Benutzung der Schießanlagen. Bereits am Abend dieses Tages haben Oberschützenmeister Karl Nolle und Schützenmeister Siegfried Keller als erste je 5 Schuß auf der KK - Anlage abgegeben unter Anwesenheit einiger Mitglieder der Vorstandschaft und des Bauausschusses. Damit sind die neuen Schießanlagen nun in gebührender Form zur Benutzung freigegeben worden. Dem bereits angekündigten großen Fest der Einweihung steht nun nichts mehr im Wege, daß der Schützenverein 1960 Ruhestetten e.V. eine zweckmäßige, schöne und ansprechende Schießanlage besitzt, auf der schießsportlicher Wettkampf auszu-üben und kameradschaftliche Geselligkeit zu pflegen sicherlich sehr viel Freude bereiten wird.